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Siauliai & Umgebung

Siauliai
Die Stadt Siauliai liegt im Norden von Litauen, 210 km von der litauischen Hauptstadt Vilnius und  130 km von der lettischen Hauptstadt Riga entfernt. Wenn man sich der Stadt nähert, kann man die Kathedrale der heiligen Apostel Peter und Paul erblicken – das bedeutendste Architekturdenkmal der Renaissance und des Manierismus in Litauen. An der Südseite des Gebäudes befindet sich eine der ältesten litauischen Sonnenuhren. Die Straße, an der die meisten Sehenswürdigkeiten (viele Skulpturen der Kleinarchitektur, Brunnenanlagen, Bauwerke von der Kriegszeit bis zur Moderne) liegen, ist die Vilniaus gatve – die erste in der ehemaligen Sowjetunion 1975 errichtete Fußgängerzone. Das Symbol der Stadt – einen Bogenschützen, auch wegen der Stadtgeschichte „Sonnenjungen“ genannt, treffen Sie auf dem Sonnenuhrplatz. Nicht weit vom Sonnenuhrplatz befindet sich der Talksa-See, der herrliche Gehweg (ca. 5 km) dorthin ist mit 23 Haltestellen (mit Infos über die Flora, Fauna und Geschichte des Ortes) und einem Turm zur Beobachtung der Vögel eingerichtet und verläuft entlang des Sees durch das Fischerdorf bis zum Salduve-Hügel. Am Ufer des Talksa-Sees steht der riesige eiserne Fuchs. Das moderne Werk ist in das litauische Guiness-Buch der Rekorde als die größte Tierskulptur eingetragen und dient zum Gedenken an das Jahrtausend des Namens Litauen. Die weitere Sehenswürdigkeit – die Villa der berühmten jüdischen Familie Frenkel (Chaim-Frenkel-Villa), die als Bau der Modernarchitektur gilt. Hier werden Sie mit dem Leben im Gutshof, Alltag sowie Kultur- und Kunstbedürfnissen der Landesherren sowie dem jüdischen Erbe in Siauliai bekanntgemacht. Ob Sie ein Fotografie- oder Fahrrädersportliebhaber sind, finden Sie in Siauliai unterhaltsame Museen. Und zum Schluss Ihrer Besichtigung mit süßem Geruch der Schokolade lockt Sie das im Altbau der Pralinenfabrik Ruta gegründete Schokoladenmuseum zum Besuch: erfahren Sie mehr über die Geschichte der Schokolade, die ersten Schokoladenfabriken in Litauen und natürlich die älteste in Betrieb befindliche Süßwarenfabrik Litauens.

Berg der Kreuze bei Siauliai
Über den Berg der Kreuze bei Siauliai werden viele Legenden erzählt. Eine der Legenden besagt, dass ein Vater am Krankenbett seiner Tochter eingeschlafen ist. Im Traum erschien ihm eine weiße Frauengestalt, die ihm aufgab, ein Kreuz auf dem Hügel aufzustellen. Der Mann tat, wie ihm von der Frauengestalt geheißen und stellte ein Kreuz auf eben jenem Hügel auf. Bei seiner Rückkehr nach Hause war seine Tochter wieder gesund.
Aus historischen Quellen geht hervor, dass die ersten Kreuze schon im 19. Jahrhundert hier auf dem Kreuzberg aufgestellt wurden. Er war immer ein Ort des Glaubens und ein Symbol des Freiheitsdrangs. Nach dem 2. Weltkrieg ließen die Sowjets gleich 3x alle Kreuze auf dem Kreuzberg, niederreißen, aber Gläubige kamen auch weiterhin hierher und stellten neue Kreuze auf. Heute finden Sie hier in Siauliai Tausende von Kreuzen aller Größen und Arten. Sie werden auf ca. 200 000 geschätzt, mehr als 50 davon sind im Kulturgüterregister eingetragen. Im September 1993 besuchte Papst Johannes Paul II den Berg und zelebrierte mit ca. 100 000 Gläubigen eine Messe. 1994, zum einjährigen Jubiläum seines Besuchs, wurde vom Vatikan ein menschengroßes Kreuz mit Christusfigur gestiftet, das beim Beginn der Treppe aufgestellt worden ist. Das Kruzifix trägt die Inschrift: Vielen Dank den Litauern für diesen Kreuzberg, der den Menschen Europas und der ganzen Welt den großen Glauben der Menschen in diesem Lande zeigt.
Der Kreuzberg ist ein Berg des Volkes. Er kennt keine Öffnungszeiten und kann Tag und Nacht besucht werden.
Besuchen Sie diesen besonderen Ort, nehmen Sie die Atmosphäre in sich auf und lauschen Sie dem Geräusch von Tausenden von Rosenkränzen und kleinen Kreuzen, die im Wind gegen die großen Kreuze schlagen.
 
Pakruojis
Auf dem Wege von Vilnius nach Riga, ca. 40 km von Siauliai entfernt, liegt das Örtchen Pakruojis mit einem der schönsten und dem größten erhalten gebliebenem Herrenhausgebäude-Ensemble in Litauen.  Wenn Sie das wahre Leben eines Adligen spüren möchten, ist dieses Herrenhaus genau das Richtige! Das Herrenhaus, dessen Geschichte in das Ende des 16 Jhs. zurückreicht, wurde durch das deutsche Adelsgeschlecht von der Ropp erbaut und für mehr als 100 Jahre verwaltet.  Das Territorium des Herrenhauses erstreckt sich auf 48,2 Hektar und verfügt über einen 150 Jahre alten Park mit etwa 26 verschiedenen Baumarten. Es werden verschiedene Workshops veranstaltet: vom Parfümerielabor, in dem das echte Parfüm hergestellt wird, den Honigwerkstätten, in denen der frische Honig verkostet wird, bis zur Wollherstellungs- und Schmiedekunstwerkstatt. Außerdem bietet das Herrenhaus auch einen Museumsbesuch (auf Wunsch, auch in festlicher Kleidung), ein Musikprogramm mit einem Kammerorchester und eine kleine Brauerei mit traditioneller Bierverkostung. Die Theateraufführung „Hochzeit nach alten Traditionen“ oder das Demonstrationsprogramm im Foltermuseum wird die Zuschauer miteinbeziehen, und selbst die anspruchsvollsten Besucher beeindrucken. Im Gasthaus Traktierius können Sie Speisen vom kulinarischen Erbe Nordlitauens sowie mehrere Sorten vom regionalen Hausbier, das nach uralten Traditionen gebraut wird, kosten. Das wahre Juwel Nordlitauens hat so viel zu bieten, dass man sich kaum vorstellen kann: doch wie gesagt, einmal sehen und erleben ist besser, als hundertmal hören und davon lesen.

Tytuvenai  
Etwa 105 km von Kaunas entfernt, inmitten von Wäldern und Seen können Sie das Bernhardiner-Kloster-Ensemble Tytuvenai besuchen. Es ist eines der zwei erhalten gebliebenen Kloster- und Kirchenensembles in Litauen (das zweite – Klosterensemble Pazaislis). Die Architektur eines der schönsten Sakralarchitekturkomplexe ist durch eine vielschichtige Eintracht von Gotik, Renaissance und Barock geprägt. Berühmt ist das Klosterensemble für seine Arkaden, geschlossene Innenhöfe, alte Gebäude, die Treppenkapelle, Kreuzwegstationen und das Heiligenbild der Gottesmutter mit Kind. Die Wallfahrer aus Ecken der ganzen Welt hat dieses einzigartige Architekturdenkmal bereits entdeckt und Sie?
 
Siluva  

Siluva, ein Städchen im Regionalpark Tytuvenai, ist einer der wichtigsten Pilgerorte Litauens. Es wird erzählt, dass hier in Siluva im Jahr 1608 Hirten die Jungfrau Maria auf einem großen Stein erblickten, die bitter weinte: an der Stelle, wo jetzt gepflügt und gesät wird, hätten die Menschen früher ihren Sohn verehrt. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts stand an dieser Stelle eine katholische Kirche, die mit der Reformation in Litauen verfiel. Bei Ausgrabungen der Kirche fand man eine Truhe mit Dokumenten, dem Gnadenbild der Hl. Maria mit Kind und mit liturgischen Kleidern. Heute können Sie die neue Kirche in Siluva besuchen, die anstelle der alten errichtet wurde und den Titel einer Basilica minor trägt. In der Nähe der Basilica steht eine von dem Architekten Antoni Wiwulski entworfene 44 Meter hohe Kapelle mit dem Altar, in dem der Stein der vermuteten Marienerscheinung eingebaut worden ist. Papst Johannes Paul II. besuchte die Basilika am 7. September 1993. Nicht nur Litauer, sondern auch die Gläubigen aus ganzer Welt werden angezogen durch diesen heiligen Ort, die Basilica mit dem berühmten Gemälde der Hl. Jungfrau Maria mit Kind und der Marienkapelle. Auf dem riesigen Kirchenplatz, im September jeden Jahres, findet eine große Ablassmesse mit tausenden Besuchern statt, die zu einer der bedeutendsten im Lande zählt.
 
Nationalpark Zemaitija
Der   Nationalpark Zemaitija mit einer  Ausdehnung von 21 720 ha liegt im Nordwesten von Litauen in der Region Zemaitija (Niederlitauen), ca. 80 km von der Hafenstadt Klaipeda und ca. 200 km von Kaunas – der zweitgrößten Stadt Litauens entfernt. Es ist ein idealer Zwischenstopp, bevor man es weiter zu den größeren Städten Litauens reist. Der 1991 gegründete Nationalpark ist berühmt für den klaren und sauberen Plateliai-See, die sieben Inseln, Dörfer mit gelebter Tradition, lange Wanderpfade, schöne Wälder, Moor- und Flusslandschaften, die man zu Fuß, auf dem Wasser, mit dem Auto oder Fahrrad entdecken kann. 
Die bedeutendsten architektonischen Sehenswürdigkeiten sind die Kirchen in Plateliai, Berzoras und Zemaiciu Kalvarija, die Wassermühle in Babrungenai. Das Museum des Kalten Krieges, das in einer unterirdischen Raketenstartanlage untergebracht ist, zieht jedes Jahr Tausende von Touristen aus der ganzen Welt an. Bei Wanderungen um den Plateliai-See können Sie hügelige Landschaften und viele interessante touristische Objekte bestaunen:
  • Beobachtungsplattform des Plateliai-Sees (Koordinaten 56.046931, 21.828358);
  • Lehrpfad Seire (Koordinaten 56.048417, 21.827279) für die Erkundung des Waldes und des Sees mit vielen Rastplätzen;
  • der höchste Aussichtsturm des Nationalparks, der eine herrliche Aussicht auf den Plateliai-See und den Siberija-Sumpf bietet (Koordinaten 56.030469, 21.814386);
  • Liepija-Wanderweg, der mit Audio-Guide in Englisch erforscht werden kann (Koordinaten: 56.033265, 21.781779);
  • Fashingmuseum, in dem das traditionelle niederlitauische Fest des Abschieds vom Winter (Litauisch: Uzgavenes) und mehr als 250 Masken vorgestellt werden.
Daneben gibt es weitere 25 kleinere Seen und 200 Denkmäler des Kulturerbes. 2008 wurde Plateliai von der Europäischen Kommission „European Destinations of Excellence (EDEN)“ der Titel „Das attraktivste litauische Reiseziel für das immaterielle Erbe“ verliehen.
Der Nationalpark Zemaitija ist ein idealer Ort für diejenigen, die Zuflucht in die Natur und nach dem kulturellen Erbe suchen.

Plunge
Willkommen in Plunge, einer kleinen Stadt in Zemaitija nicht unweit des Nationalparks. Wussten Sie, dass Plunge die Partnerstadt von Menden im Sauerland ist? Besuchen Sie hier den majestätischen Palast des Kurfürsten Mykolas Oginskis, der zu einem der prachtvollsten Architekturdenkmäler Litauens gehört. Besonders auffällig sind die Skulpturen im antiken Stil, die das Dach des Palastes schmücken. Heute beherbergt der Palast ein Kunstmuseum Niederlitauens. Spazieren Sie durch einen schönen Palastpark und versuchen Sie dort die Eiche des Donnergottes Perkunas zu umarmen. Sie ist 25 m hoch und ihr Stamm hat einen Durchmesser von 1,75 m. In dem kleinen Holzhäuschen neben der Backsteinkirche in Plunge lebte Ciurlionis mit seiner Frau nach ihrer Hochzeit. Ciurlionis war der bekannteste und wichtigste Komponist und Maler Litauens. In einem Trakt des Guts soll sich damals eine der ersten Musikschulen Litauens befunden haben. Der wohl bekannteste Schüler dieser Schule war Ciurlionis. Auf Plunger Gebiet gegründete Zemaitija-Nationalpark mit seinen vielen Seen ist einer der begehrtesten Orte: lassen Sie sich durch dieses Naturwunder inspirieren!

Telsiai 
Besuchen Sie das malerische Städtchen Telsiai, das, der Legende nach, von dem zemaitischen (niederlitauischen) Riesen Telsys gegründet wurde. Heute ist es die Hauptstadt von Zemaitija (Niederlitauen). Schauen Sie sich in Telšiai die gut erhaltene Altstadt mit dem hübschen Marktplatz an. Inmitten der Stadt finden Sie den Bischofsdom des heiligen Antonius von Padua. Schauen Sie sich doch das prachtvolle Innere des kleinen Barockdoms und die beeindruckende Ornamententür mit der dargestellten Geschichte des niederlitauischen Christentums an. Nach dem Sie die 46 „Bärensymbole“ der niederlitauischen Region gefunden haben, machen Sie Pause und lassen Sie sich in einer der kleinen Bäckereien von den frisch gebackenen Kuchen verführen.

Urheber der Bilder: ©LithuaniaTravel, ©G.Mazeika_LithuaniaTravel, ©L.Ciunys_LithuaniaTravel
Texte: ©UAB "BaltTours", 2020

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